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Found @ http://www.benvanhelden.nl/Condorclub/ben/Page001.html



Dus kwam er in 1970 een viertakt. Heeft mij nooit in de steek gelaten. Liep altijd en had genoeg power om mij te verplaatsen. Ik ging elke dag van Utrecht naar Schoonhoven en weer terug. Het moest wel flink vriezen als ik het ding liet staan en de bus nam. De foto is genomen ergens onderweg naar Zolder in België. Daar werd toen het "Leeuwentreffen" gehouden. Hij heeft er één keer de brui aan gegeven. Dat was nadat een "vriend" er even een ritje op had gemaakt. Die vriend was een opgevoerde Tomos gewend en hij dacht dat de BMW net zoveel toeren kon maken. Klep afgebroken en die heeft flink staan dansen tussen de zuiger en de kop. Het was toen eenvoudig om aan onderdelen te komen al moest je ze wel zoeken. Zo kwam de zuiger bij een bromfiethandelaar vandaan. Die had ze nog liggen uit de tijd dat hij motoren verkocht. Ik geloof dat ik de kapotte cilinderkop nog ergens in een doos heb liggen. Later heb ik de éénpitter met dikke winst verkocht voor fl. 75,-. Kon ik weer en andere kopen.

The first real one, a 1949 BMW 250cc.

The picture is taken somewhere in Belgium on a short holliday about 1970. Some years later sold it for about 25 pound.

bma 01/03 | von Konstantin Winkler
BMW R 20

Motorräder mit 200 Kubikzentimetern Hubraum - heutzutage nichts Halbes und nichts Ganzes. Für 16-jährige Leichtkraftradfahrer und Auto-fahrer mit dem alten Führerschein der Klasse 3 sind das 75 Kubik zu viel und für richtige Motorradfahrer mindestens 50 Kubik zu wenig. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatten solche Motorräder jedoch eine besondere Bedeutung: Sie waren als damals so genannte Leichtkrafträder steuerfrei und durften sogar ohne Führerschein gefahren werden. DKW und NSU waren auf diesem Sektor marktführend. Aber auch BMW wollte was vom Kuchen abbekommen. Deshalb erschien 1931 die R 2. 6 PS leistete die erste von fünf Serien, noch mit freiliegenden, kopfgesteuerten Ventilen. Die Serien zwei bis fünf brachten es auf 8 PS. Bescheidene 4500mal pro Minute rotierte die Kurbelwelle dabei. Robust und von wuchtiger Erscheinung waren der Rahmen und die Blattfedergabel. Ein drehsteifer Pressstahl-Doppelrahmen aus U-Profil sowie die U-förmige Stahlblech-Gabel sorgten für die nötige Verwindungssteifheit. Aus der R 2 wurde 1937 die R 20. Das Fahrwerk bestand nun aus einem verschraubten Doppelrohrrahmen in Verbindung mit einer ölgedämpften Teleskopgabel. Auch der Motor war eine Neukonstruktion. Mit 60 Millimetern Bohrung und 68 Millimetern Hub war er langhubiger ausgelegt als die R 2 (63 x 64 mm), und obwohl beide die gleiche Leistung boten, war die R 20 drehfreudiger. 8 PS bei 5400 Umdrehungen - in den 30er-Jahren keine schlechte Leistungsausbeute für einen solch kleinen Motor.

Bj. 1937

Technisch wurde solide Hausmannskost geboten: Der Antrieb der Nockenwelle erfolgt durch eine Kette von der Kurbelwelle aus. Die ellenlangen Stoßstangen übertragen den Nockenhub aus der Tiefe des Motorgehäuses zu den Kipphebeln in den Zylinderköpfen. Zwischen Stößel und Stoßstange sitzt eine kleine Druckfeder. Dadurch läuft der Ventiltrieb etwas geräuschärmer. Für die Kühlung ist der Fahrtwind zuständig. Anderthalb Liter Motoröl unterstützen ihn dabei. Seltsamerweise haben die Nachkriegs-Einzylinder trotz mehr Hubraum (250 ccm) und höherer Leistung (12 bis 18 PS) einen viertel Liter weniger Öl in der Wanne. Und die kleine Druckfeder im Ventiltrieb gab es auch nur vor dem Zweiten Weltkrieg.

Schon das Anlassen des von einem Amal-Einschieber-Vergaser befeuerten Einzylinder-Motors macht viel mehr Spaß als beispielsweise bei einer mit Einspritzanlage und Katalysator ausgestatteten BMW der neuesten Generation. Man öffnet den unten am Tank befindlichen Kraftstoffhahn und flutet den Vergaser, bis sich der Sprit auf dem Getriebegehäuse ergießt (wegwischen, sonst gibt es mit der Zeit hässliche gelb-braune Flecken!). Dann wird der Gasgriff etwas geöffnet und der Zündungshebel auf Spätzündung gestellt. Nun drückt man oben am Scheinwerfer den Zündschlüssel ein und tritt kurz aber kräftig auf den Kickstarter. Putt - putt - putt - es ist ein Ohrenschmaus, was da aus dem Fischschwanz-Auspufftopf ertönt. Akustische Unterstützung kommt vom Luftfilter: das typische Ansaugschnorcheln.

Das Getriebe arbeitet BMW-untypisch. Japanisch kurz und knackig rasten die gewünschten Schaltstufen ein. Keine Spur von den langen Schaltwegen aller Nachkriegs-BMWs. Dafür, dass es sich um den ersten Münchner Einzylinder mit Fußschaltung handelte, hatten die Ingenieure perfekte Entwicklungsarbeit geleistet. Dennoch ist volle Konzentration beim Schalten nötig. Die Gänge liegen nämlich genau andersherum als heutzutage: Der erste Gang liegt oben, darunter der Leerlauf. Der zweite sowie der dritte Gang werden durch "Runterschalten" eingelegt.
Cockpit damalsEine Einscheiben-Trockenkupplung gibt des Motors Kraft an das Getriebe weiter. Von dort aus geht es über eine elastische Hardyscheibe und eine verchromte Kardanwelle zu den spiralverzahnten Kegelrädern im Kardanantrieb weiter. Das besondere Merkmal der BMW R 20 ist der Werkzeugkasten. Die Schrauben-schlüssel, Zange, Flickzeug und Montierhebel, die bei der R 2 noch in einem separaten Kasten hinter der Batterie untergebracht waren, wanderten nun in einen Behälter auf der Tankoberseite. Erstmals saß die Lichtmaschine von Bosch vor dem Motor und der Unterbrecher am Kurbelwellenzapfen. Bei der älteren R 2 befand sie sich noch links unten am Motor und wurde von der Steuerkette mit angetrieben. Obwohl Fahrwerk und Motor leicht und elegant wirkten, war die R 20 satte 20 Kilo schwerer als die optisch wuchtigere R 2, die nur 130 Kilo wog. Deshalb hatten auch beide die gleiche Höchstgeschwindigkeit: 95 km/h.

Die drei Gänge stimmen während der Fahrt das Klagelied geradeverzahnter Zahnräder an. Jenseits der 80 km/h-Marke legt die BMW allerdings nur noch gemächlich zu. Das ideale Marschtempo pendelt sich bei Tacho 70 ein. Das Ausnutzen des oberen Drehzahlbereichs bringt nicht viel. Der Motor zeigt sich viel mehr angestrengt und tut dies auch mit empörtem Ventilschnattern kund. Die beiden Halbnabenbremsen kann man angesichts des geringen Fahrzeuggewichtes und der bescheidenen Leistung durchaus als gut bezeichnen. Trotzdem riet das Werk damals den R 20-Fahrern, bei längeren Talfahrten nicht beide Bremsen zugleich zu benutzen, sondern abwechselnd, um nicht beide gleichzeitig zu erhitzen. Low Tech auch bei der Beleuchtung. Während vorne Standlicht, Abblend- und Fernlicht in bescheidener Sechsvolt-Qualität leuchten, hat das Heck nur eine Einkammer-Rückleuchte zu bieten.

StarrahmenFür genügend Bodenfreiheit in allen Lebens-lagen sorgen die großen 19 Zoll-Räder. Allerdings sind die Reifen recht schmal: 3.00-19. Das Ausbauen der Räder geht dank Steckachsen problemlos. Einfach und bequem sind auch die übrigen Wartungsarbeiten zu erledigen. Alle 2000 Kilometer muss das Motoröl gewechselt werden. Getriebe- und Kardanöl sogar nur alle 15.000 Kilometer (wie bei modernen BMWs). Öfter (alle 300 bis 500 km) muss allerdings abgeschmiert werden. Dann verlangen die zahlreichen Schmiernippel und Hebel nach frischem Fett. Nur zwei Jahre lang - 1937 bis 1938 - wurde die R 20 gebaut. 5000 Exemplare liefen von den Münchner Fließbändern. Sie war nur so kurz im Programm, weil 1938 neue Zulassungsbestimmungen in Kraft traten, und 200er fortan nicht mehr von der Führerscheinpflicht befreit waren. Statt dessen wurde für Krafträder bis 250 ccm eine neue Führerscheinklasse geschaffen. Und so reagierte BMW ebenso wie viele andere Firmen mit einem neuen Modell für die Viertelliter-Klasse: die R 23 war geboren.

Der quadratisch ausgelegte Motor (Bohrung und Hub jeweils 68 mm) leistete 10 PS bei gleicher Drehzahl, jedoch schlugen sich die zwei PS Mehrleistung nicht ein einer höheren Endgeschwindigkeit nieder. Und der Werkzeugkasten verschwand in den Tank. Verschwunden war dann auch 1940 die R 23. Der Krieg zwang BMW zum Bau von Wehrmachtsgespannen. Die R 20 vermittelt ausgeprägtes Oldtimerflair in Verbindung mit einem hohen Reifegrad (und natürlich reichem Chromzierrat). Wer 80 km/h für wenige Minuten mit der alten BMW erleben und genießen darf, sehnt sich nicht nach den möglichen 300 km/h einer jungen Hayabusa. Obwohl sie schon über 60 Jahre alt ist, ist ihr das Alter kaum anzusehen. Vor allem, wenn ein öffentlicher Auftritt, sprich Oldtimertreffen, bevorsteht, werden alle Register der Schrauberkunst und Schönheitspflege gezogen. Alle Mühen, Kosten und Arbeit sind wieder vergessen, wenn man merkt, wie sehr sich auch andere über ihren Anblick freuen.

aus bma 09/04 | von Hartmut Neuber

BMW R 25

Schönes Wetter, Feierabend, ein laues Lüftchen. Doch da war doch noch was? Richtig, man müsste mal wieder Motorrad fahren! Auch nach vielen Jahren der Enthaltsamkeit bricht dieser Virus irgendwann wieder einmal durch. Spätestens die ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr erwecken das Sehnsuchtsgefühl nach dem brausenden Fahrtwind. Welcher bma-Leser kennt das wohl nicht! Doch eine neue Maschine ist nicht ganz billig und die wertvollen Euros sitzen auch nicht so locker. Da kam mir die rettende Idee: Oben auf dem Dachboden der Garage meines Vaters lag ja noch seit zig Jahren unser "Schatz". Vor über 20 Jahren fuhren mein Bruder und ich auf unseren "Böcken" (eine BMW R 25, Bj. 1950 und eine BMW R 26, Bj. 1961) regelmäßig von Lübeck nach Ratzeburg zur "Eisbude" am Ratzeburger See. Dabei nahmen wir stets die Landstraße, eine schöne Strecke über Dörfer, durch Wälder und die Natur. Das Fahren mit den alten "Eintöpfen" war stets ein Erlebnis. Die R 26 sprang immer gut mit Hilfe des Kickstarters an, die R 25 musste jedoch meistens angeschoben werden: Benzinhahn aufdrehen, Vergasertupfer betätigen und die Schwimmerkammer fluten, Ansaugklappe des Vergasers etwas verschließen, die Zündung einschalten, den zweiten Gang einlegen, die Kupplung ziehen, 10 Meter tüchtig Schwung holen, um dann auf den breiten Solosattel mit der elastischen Pagusa-Decke zu springen. Dann die Kupplung schlagartig kommen lassen, und ... blubb, blubb, blubb, der Motor läuft! Eine coole, aber mühsame Anlassmethode. Einmal angesprungen, lief dann der Motor wie ein Uhrwerk. Im Winter 1980 wurden dann beide Maschinen zerlegt und auf den Dachboden gebracht, um später wieder einmal aktiviert zu werden.

Das fiel mir alles wieder ein, als ich letztes Jahr unten in der Garage stand und sehnsuchtsvoll nach oben blickte. Die R 26 war inzwischen verkauft worden, aber die total zerlegte R 25 war noch vorhanden. Über zwei Jahrzehnte lagen die Einzelteile in Kartons verpackt auf dem Boden und warteten auf neues Leben. Da konnte ich nicht widerstehen: Es wurde alles heruntergeholt, sortiert und begutachtet. Im Prinzip fehlte nichts, nur der Kabelbaum war angebissen und damit total unbrauchbar geworden. Wahrscheinlich die Tat eines Marders, der Motorräder verachtete.

BMW R 25

Mit der R 25 stellte BMW 1950 eine weiterentwickelte 250 ccm-Einzylindermaschine vor, die im Gegensatz zum Vorgängermodell R 24 durch die Allradfederung (Teleskopgabel, einstellbare Feder unter dem Schwingsattel, Hinterradfedern) mehr Fahrkomfort aufbrachte. Dieses Modell wurde damals in den Fünfzigern zum Verkaufs- schlager: Über 20.000 Stück wurden von BMW hergestellt. Der damalige Verkaufspreis entsprach in etwa einem Drittel dem eines VW Käfers. Bei der R 25 gab es wie bei allen BMWs damals nur eine Farbe: schwarz. Schutzbleche und Tank wurden im Werk per Handarbeit weiß liniert. Die Rahmenteile der R 25 waren jetzt verschweißt und nicht mehr verschraubt. Am Tank sind seitlich "Kniekissen" aus Gummi angebracht, um einen sicheren Knieschluss am Tank zu erreichen und die Knie des Fahrers vor Vibrationen zu schützen. Bei welcher Maschine gibt es so etwas heute noch? Außerdem besitzt die BMW serienmäßig eine Luftpumpe (die auch wirklich funktioniert) samt Halterung am Rahmen.

Ich ging also ans Werk: Einzelteile nach Baugruppen ordnen und wieder zusammensetzen. Es musste nichts repariert, restauriert und kaum etwas erneuert werden. Durch den trockenen Dachboden war der Originalzustand erhalten geblieben und die Einzelteile hatten keinen Rost angesetzt. In der noch vorhandenen Bedienungsanleitung war auch ein Schaltplan für die Elektrik zu finden. Danach fertigte ich aus Einzelkabeln einen neuen Kabelbaum an. Eine neue Sechs-Volt Batterie musste auch her, diese besorgte ich mir vom Veteranenmarkt in Blankensee, ebenso einen neuenwertigen Unterbrecherkontakt für die Zündanlage. Zum Zusammenbau der Maschine benötigte ich zwei Wochen, lackiert zu werden brauchte ja nichts. Dann gings voller Erwartungen zur technischen Untersuchung zum TÜV (Vollabnahme). Die bequemen Pagusa-Einzelsitze bieten einen guten Sitzkomfort, die Federung ist in der Härte einstellbar. Da nimmt auch der Herr Prüfer gerne mal Platz. Der starre Haltebügel am Soziussitz (auch "Klütenfänger" genannt) muss auf jeden Fall vor dem TÜV-Besuch gegen eine flexible Variante ausgewechselt werden, sonst gibts keine Plakette. Das Teil habe ich aus einem breiten Ledergürtel angefertigt und direkt an den Soziussitz geschraubt. Blinker hatte man früher noch nicht. Sie werden auch heute für die Zulasssung der alten Maschine nicht benötigt. Der Fahrer zeigt mit ausgestrecktem Arm an, wohin die Richtung geht. Einige Oldiefans rüsten solch alte Maschinen mit Blinkern an den Lenkerenden aus (den sog. Ochsenaugen), aber das ist nicht original. Mit dem winzigen Rücklicht ("Eberrücklicht") ist der TÜV-Prüfer zufrieden: Es besitzt ein Wellenzeichen! Ferner verlangte der TÜV bei der Vollabnahme meiner R 25, dass die Maschine nur mit "Überziehern" gefahren werden darf. Über die spitzen Lenkerhebel (Kupplungs- und Bremsgriff) gehört ein nachträglicher Gummischutz wegen einer möglichen Verletzungsgefahr. Der doch recht laute und kernige Sound des Auspuffs störte den TÜV-Prüfer zum Glück nicht und schließlich gab es endlich die begehrte Plakette. Vorher musste noch ein neuer KFZ-Brief ausgestellt werden (nicht ganz billig), weil die Maschine schon so lange abgemeldet war.

BMW R 25

Bei richtig eingestellter Zündung, sauberen Unterbrecher-kontakten und gut aufgeladener Batterie springt das Krad nun mit einem beherzten Tritt auf den Kickstarter zuverlässig an. Sinnvoll ist es auch, die unter dem Motordeckel liegende Zündspule nach außen zu verlegen. Unter dem "Fressnapf-Deckel" wird die Zündspule doch recht warm, sodass es dann gelegentlich zu Zündaussetzern kommen kann. Mit etwas Glück bekommt man bei Bosch noch eine externe Sechs-Volt Zündspule, die man dann außen am Rahmen befestigen kann. Gerade für die BMW-Baureihe R 25 - R 27 (250er Eintöpfe) gibt es noch reichlich Ersatzteile auf den Oldtimer-Flohmärkten. Auch viele neue Teile gibt es als Nachfertigung zu kaufen, alles kein Problem. Nur die Preise sind dafür inzwischen recht hoch. Gerade wenn man bedenkt, dass mein Bruder und ich damals (ca. 1980) nur 400 DM für die gebrauchte Maschine bezahlen mussten.

Es macht schon Spaß, auf dem alten Hobel durch die Lande zu tuckern und die Landschaft zu genießen. Die 12 PS ermöglichen ein gemütliches Dahingleiten, Cruisen im vierten Gang bei 70-80 km/h. Bei höherer Geschwindigkeit wird der Motor recht rauh und sträubt sich gegen hohe Drehzahlen. Schalten kann man mit dem Fuß oder mit Hilfe des kleinen Handschalthebels an der rechten Getriebeseite. Bergig sollte es auch nicht sein, denn dann geht der kleinen Einzylindermaschine schnell die Puste aus. An der Maschine lässt sich am Rahmen, an die vorgesehenen Kugelköpfe, auch ein Beiwagen anschließen (z.B. ein zeppelinförmiger Steib LS 200). Mit einem solchen Gespann fuhren unsere Eltern in den Fünfzigern samt reichhaltigem Campinggepäck über die Alpen nach Italien. Auch Reifenschäden waren damals nicht ungewöhnlich. Welch ein Vorteil, wenn das Reserverad des Beiwagens auch für das Bike sowie vorne als auch hinten passt. Auch eine Panne bzw. einen technischen Defekt brauchte der Einzylinder-Driver nicht zu fürchten. Mit dem serienmäßigen umfangreichen Bordwerkzeug und dem relativ einfachen Motorenaufbau konnte man unterwegs schon einiges reparieren. Wegen der niedrigen Verdichtung verträgt der Motor heute problemlos bleifreies Normalbenzin. Durch das große "Ohrenschutzblech" vorne kann das Vorderrad fast keinen Schmutz hochschleudern und der Motor bleibt auch auf schlammigen Feldwegen recht sauber, eine gute Konstruktion.

So gleite ich nun wieder an schönen Sommertagen auf der 53 Jahre alten Maschine durch die Lande und genieße den Fahrtwind. Trotz der spärlichen 12 PS kommt dabei richtig Freude auf.